CO2-Fußabdruck: Sporttasche von Tchibo

Das Unternehmen
Tchibo ist eines der größten deutschen, international tätigen Konsumgüter- und Einzelhandelsunternehmen.

Das Produkt
Sporttasche eines Lieferanten in Asien.

Was genau wurde bilanziert?

Bilanzgrenzen
Bilanziert wurde der Lebenszyklus einer Sporttasche von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung.

Funktionelle Einheit
Als funktionelle Einheit wurde eine Sporttasche gewählt. Diese 1,436 kg schwere Tasche besteht hauptsächlich aus beschichtetem Polyester, Polyethylen Einlage, Reißverschlüssen mit Nylon Schiebegriffen und Metall-Accessoires.

Wo entstehen die meisten Emissionen?
Die Verarbeitung von Kunststofffasern ist ein energieintensiver Prozess. Daher entstehen in dieser Phase des Lebenszyklus der Tasche die meisten Treibhaus- gasemissionen. Etwa 77% der THG-Emissionen entfallen auf die Bereiche Garn- vorbereitung, Färben, Behandeln und Nähen der Vorprodukte. Die Konfektionie- rung der Tasche schlägt mit ca. 15% zu Buche. Ungefähr 5% der Emissionen entstehen durch den Transport, während die Abfälle mit ca. 10% zu den THG- Emissionen beitragen. Allerdings werden 6,7% durch Recycling wieder gut- geschrieben.
Da aufgrund des Produktionsnetzwerkes keine Originaldaten für die Vorketten zur Verfügung standen, musste auf Literaturdaten zurückgegriffen werden. Damit sind hohe Unsicherheiten gerade mit dem emissionsintensivsten Bereich verbunden.

Welche Ansätze für eine weitere Reduktion der Emissionen wurden identifiziert
a) im Unternehmen (Ansätze zur Reduktion entlang der Wertschöpfungskette)?
• Förderung eines “Grünen Designs“ in der Produktdesignphase durch:
-bewusste Auswahl der Materialien
-Wahl von Material und Menge von Accessoires und Applikationen
-Charakteristika der Materialien (z.B. Farbe)
-Betrachten möglicher Empfehlungen zum PCF für vorausgewählte Vorlieferanten

b) beim Verbraucher (Handlungsempfehlungen)?
• nicht relevant

Was hat Tchibo durch die Projektteilnahme gelernt?
Durch die Bilanzierung der Sporttasche erhielten wir Aufschlüsse über den klimabezogenen Status der Wertschöpfungskette, die Hot Spots der Emissionen, sowie die Reduktionspotenziale für die Produktgruppe. Weitere wichtige Erkenntnisse sind:
• praktische Erfahrungen mit der Bilanzierung von PCFs, • Möglichkeiten einer allen Anforderungen genügenden Kommunikation.

Plant Tchibo weitere Aktivitäten im produktbezogenen Klimaschutz?
• Ein erster weiterer Schritt ist die Analyse des Sortiments hinsichtlich der besonders relevanten Produktgruppen
• PCFs für ausgewählte Produkte aus den identifizierten Produktgruppen
• Für die identifizierten Produktgruppen: Untersuchung zu vorhandenen Möglichkeiten der Förderung eines „grünen Designs“ in der Produktdesignphase z.B. durch:
-bewusste Auswahl der Materialien
-Wahl von Material und Menge bei Accessoires und Applikationen
-ggf. Charakteristika der Materialien (z.B. Farbe)
• gemeinsame Definition von Prozessen, bei denen Lieferanten PCF-Reduktionspotenziale haben (win-win-Situation)
-allgemein bezüglich des PCF
-Steigerung der Energie- und ressourceneffizienz (Energiesicherheit)

„Die Bestimmung von Hot Spots im CO2-Fußabdruck eines Gebrauchsartikels kann insbesondere dazu dienen, Potenziale zur Energie- und Ressourceneffizienz zu identifizieren.“

Tchibo GmbH, Stefan Dierks, Senior Manager Environment, Corporate Citizenship & Corporate Governance, E-Mail: stefan.dierks@tchibo.de

 

Das Ergebnisposter sowie die vollständige Dokumentation können Sie auf der Seite des PCF Pilotprojektes herunterladen.