CO2-Fußabdruck: Verkleben von Verpackungsfolien mit Liofol® Kaschierklebstoffen

Das Unternehmen
Henkel ist in den drei Geschäftsfeldern Wasch- und Reinigungsmittel, Kosmetik und Körper- pflege sowie Adhesive Technologies aktiv.

Das Produkt
Liofol Kaschierklebstoffe dienen zum Verkleben von Lebensmittel- und anderen flexiblen luft- und wasserdichten Verpackungen, die aus mehreren miteinander verklebten Folien bestehen.

Was genau wurde bilanziert?
Vergleich von drei unterschiedlichen Arten von Kaschierklebstoffen:
•Lösemittelbasierter 2-Komponentenklebstoff auf Polyurethanbasis
•Lösemittelfreier 2-Komponentenklebstoff auf Basis reaktiver Polyurethane
•Wasserbasierter Einkomponentenklebstoff auf Basis von Acrylaten

Funktionelle Einheit
Verklebung von zwei Verpackungsfolien über eine Fläche von 100m2 mit der jeweils benötigten Menge an Klebstoff.

Wo entstehen die meisten Emissionen?
•In allen drei Systemen entsteht bei der Herstellung der eingesetzten Basiskomponente der größte Anteil der CO2e-Emissionen.
•Die Art der Klebstoffe bestimmt maßgeblich den Kaschierprozess und die damit verbundenen CO2e-Emissionen. Für die lösemittel- und wasserbasierten Systeme ist die benötigte Energie für Trocknung maßgeblich.
•Von den drei untersuchten Klebstoffen hat der lösemittelfreie den kleinsten CO2-Fußabdruck, da im eigentlichen Kaschiervorgang kaum zusätzliche Energie zur Verarbeitung benötigt wird.
•Bei den lösemittelhaltigen Systemen ist zu beachten, dass die Lösemittelrückgewinnung den PCF deutlich senkt. Bei alternativer Lösemittel- verbrennung wäre mit einem deutlich höheren PCF für dieses System zu rechnen.
•Insgesamt macht bei der Herstellung von Lebensmittelverpackungen der Anteil der Emissionen, die mit den Klebstoffen verbunden sind, nur einen sehr geringen Prozentsatz des CO2-Fußabdrucks der gesamten Verpackung aus (kleiner als 5%). Betrachtet man die Verpackung samt Inhalt, ist der Anteil der Klebestoff sogar kleiner als 0,5 %.

Welche Ansätze für eine weitere Reduktion der Emissionen wurden identifiziert?

a) im Unternehmen (Ansätze zur Reduktion entlang der Wertschöpfungskette)?
•Bewertung relevanter Rohstoffe im Hinblick auf ihre CO2e-Wirkung und den Beitrag für die Produktleistung •Geeignete Ansatzpunkte für die kontinuierliche Verbesserung der eigenen Produktionsprozesse

b) beim industriellen Anwender (Handlungsempfehlungen)?
•Lösemittelfreie Kaschierklebstoffe punkten besonders mit ihrer energie- und kostensparenden Anwendung im eigentlichen Kaschiervorgang.
•Daher können industrielle Anwender durch einen Wechsel von lösemittel- oder wasserbasierten Systemen zu lösemittelfreien einen Beitrag zur Einsparung von CO2e-Emissionen leisten.

Was hat HENKEL durch die Projektteilnahme gelernt?
•Datenverfügbarkeit und -qualität für die einzelnen Inhaltsstoffe hoch entwickelter chemischer Produkte bleibt die größte Herausforderung in der PCF Berechnung.
•PCF Berechnungen sind ein wertvolles Instrument, um verschiedene Produktionsprozesse und Produktsysteme zu vergleichen und Haupt-Emissionsquellen zu identifizieren.
•Allerdings sind besonders für chemische Produkte reine PCF Bewertungen nicht ausreichend, um das Umweltprofil eines Produkts zu bewerten. Hierfür sind ganzheitliche Lebenszyklusanalysen notwendig.

Plant HENKEL weitere Aktivitäten im produktbezogenen Klimaschutz?
•Verstärkte Kommunikation der Vorteile von lösemittelfreien Kaschierklebstoffen im Dialog mit industriellen Anwendern, besonders in neuen Märkten: Immer mehr Kunden in Osteuropa und Asien verwenden bereits heute ausschließlich lösemittelfreie Klebstoffe.

„Nachhaltigkeit wird für uns zum Wettbewerbsvorteil, wenn unsere Kunden aus unseren Produkten einen eigenen – wirtschaftlichen, ökologi- schen oder sozialen – Nutzen ziehen. PCF Berechnungen können helfen, diesen Nutzen transparent und nachvollziehbar darzustellen.“

Rüdiger Schmitz, Business Director Flexible Packaging EMEA

 

Das Ergebnisposter sowie die vollständige Dokumentation können Sie auf der Seite des PCF Pilotprojektes herunterladen.