Dialogforum Product Environmental Footprinting: EU-Regulierung von Produktnachhaltigkeit – Chancen und Risiken für Unternehmen
Erstes deutschsprachiges Dialogforum zu diesem wichtigen europäischen Thema:
Product Environmental Footprinting/ Umweltfußabdruck
EU-Regulierung von Produktnachhaltigkeit
Chancen und Risiken für Unternehmen
Das Dialogforum wurde von der Plattform Klimaverträglicher Konsum in Kooperation mit dem PEF World Forum ausgerichtet und hat am Donnerstag, den 29. August 2013 im Hotel Pullman Schweizer Hof in Berlin stattgefunden.
U.a. mit Beiträgen von:
- Dr. Ulf Jaeckel, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
- Dr. Martin Wildenberg, GLOBAL 2000/ Friends of the Earth Austria
- Stephan Tromp, Handelsverband Deutschland (HDE)
- Carl-Otto Gensch, Öko-Institut e.V.
- Euan Murray, The Sustainability Consortium (TSC) (aufgezeichnetes Video)
- Stephan Schaller, GS1
- Jürgen Knirsch, Greenpeace
- Franz Speer, Henkel
- Christina Deibl, GIZ
- Andreas Wade, First Solar
- Jan Christian Polanía Giese, PEF World Forum
- Guido Axmann, Plattform Klimaverträglicher Konsum
Programm
Das Programm steht auch als PDF zur Verfügung.
„Die dringend notwendige breite Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Unternehmensführung setzt voraus, dass diese Nachhaltigkeitsaspekte operationalisiert werden. Product Environmental Footprinting (PEF) ist ein wichtiger Baustein in diesem Prozess. Für Unternehmen ein top-aktuelles Thema und eine echte Herausforderung im Interesse einer nachhaltigen, erfolgreichen Unternehmensentwicklung!“
Prof. Maximilian Gege,
Vorsitzender von B.A.U.M. e.V.
Im Frühling 2013 veröffentlichte die Europäische Kommission eine Mitteilung[1] zur Schaffung eines Binnenmarktes für Grüne Produkte mit einer Empfehlung zur Anwendung der Methoden zur Messung des Umweltfußabdrucks (Environmental Footprint) von Produkten und Organisationen: Product Environmental Footprint (PEF) und Organisation Environmental Footprint (OEF)[2]. Eingebettet ist die Initiative in den Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa als Teil der Europa 2020 Strategie der Europäischen Kommission.
Die Environmental Footprint Initiative wird von der Mehrheit der Mitgliedsländer positiv bewertet[3] und ist Ausgangspunkt für zukünftige Regulierungen von Produktnachhaltigkeit im EU Binnenmarkt. Diesbezügliche Entscheidungen sind nach Abschluss der im September 2013 beginnenden groß angelegten Pilotphase Ende 2016/Anfang 2017 zu erwarten. Ziel der Pilotphase: Schaffung der methodischen Grundlagen (product category and sector rules) für einen direkten Vergleich (Benchmarking) der Nachhaltigkeitsleistung von Produkten und Organisationen.
Zurzeit bereiten sich zahlreiche Unternehmen, Verbände, nationale Regierungen (EU und nicht-EU) auf eine Teilnahme am Pilotprojekt vor. Die Bewerbungsfrist der ersten Phase endet in wenigen Tagen am 26. Juli 2013. Die zweite Phase (insbesondere für die Lebensmittelbranche) mit einer noch nicht veröffentlichten Bewerbungsfrist beginnt Anfang 2014. Weitere (englischsprachige) Hintergrundinformationen zum PEF Pilotprojekt befinden sich auf der Seite des PEF World Forums.
Dieses Dialogforum richtet sich an alle Stakeholder um in einem kompakten eintägigen Informations- und Diskussionsangebot, die Pläne, Hintergründe und Aktivitäten rund um das Thema (Product) Environmental Footprint/ Umweltfußabdruck besser zu verstehen und eine eigene Position herauszubilden.
Als neutrale nationale Dialogplattform richtet die Plattform für klimaverträglichen Konsum (PKVK) gemeinsam mit dem internationalen PEF World Forum dieses Dialogforum aus, um sowohl die politische, unternehmerische als auch aus zivilgesellschaftliche Perspektive im persönlichen Dialog zu beleuchten.
Folgende Themenkomplexe werden vorgestellt und diskutiert:
- Einführung in das Environmental Footprinting: Hintergrund und Aufbau der EU Initiative
- Politische Motive, Implikationen, Erfolgschancen und Roadmap
- Beziehung von OEF zu PEF
- Beziehung zu Carbon Footprinting und Ökobilanz
- Beziehung zu anderen Nachhaltigkeitsinitiativen (z.B. The Sustainability Consortium)
- Stakeholder-Perspektiven hinsichtlich Risiken und Chancen
- Einheitlicher Markt vs Handelshemmnis
- Herausforderungen für Zulieferern (KMUs)
- Im Spannungsfeld von Pragmatismus und methodischer Robustheit
- EU (Product) Environmental Footprint Politprojekt
- Prozess, Meilensteine, Kriterien, Zeitachse, Ergebnisse
- Beteiligungsoptionen
- Potentielle Pilot-Projekte
Folgende Fragen werden intensiv aus verschiedenen Perspektiven diskutiert:
- Welche Relevanz hat das Thema für die strategische Ausrichtung des eigenen Unternehmens?
- Einbindung von Stakeholdern in der Lieferkette. Welche Anforderungen sind zu erwarten?
- Wettbewerbsvorteile für Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz?
- Welche weiteren oder komplementären Nachhaltigkeits-Initiativen gibt es?
- Wie können Stakeholder den Prozess aktiv oder beobachtend weiter begleiten?
Ziel der Veranstaltung ist einen ersten Rundumblick in die Thematik zu bekommen, um so über ein weiteres Engagement besser urteilen zu können. Weiterhin schafft die Veranstaltung die Möglichkeit, sich mit den verschiedensten Akteuren zu vernetzen und gegebenenfalls weitere Schritte gemeinsam zu planen.
Kooperationspartner
Kontakt
Plattform Klimaverträglicher Konsum Deutschland
c/o THEMA1 GmbH
Jan Christian Polanìa
Torstraße 154
10115 Berlin
+49 30 779 0 779 15
polania@thema1.de
Das PEF World Forum ist eine Plattform zum praktischen Erfahrungsaustausch internationaler Initiativen aus dem Bereich der produktbezogenen Bilanzierung von Umwelt- und CO2-Fußabdrücken. Das PEF World Forum unterstützt Harmonisierungsprozesse zur Messung, Reduktion und Kommunikation von Umwelt- und Klimawirkung von Produkten. Mehr als 500 Vertreter aus Industrie, Einzelhandel, Wissenschaft, Politik und dem NGO Bereich aus über 30 Ländern besuchen die Konferenzen des Forums. Der kommende 1. PEF World Summit (vormals angekündigt als 9. PCF World Summit) findet am 08-09 Oktober 2013 in Berlin statt.
[1] EU KOM (2013b): Schaffung eines Binnenmarktes für grüne Produkte (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=COM:2013:0196:FIN:DE:PDF)
[2] EU KOM (2013c): Commission Recommendation on the use of common methods to measure and communicate the life cycle environmental performance of products and organisations (http://eur-lex.europa.eu/JOHtml.do?uri=OJ:L:2013:124:SOM:EN:HTML)
[3] BMU (2013) Bericht über das informelle EU-Umweltministertreffen 22./23. April 2013 in Dublin http://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Europa___International/EU_Umweltministertreffen_Dublin_bf.pdf